Haalands Havertz-Vibes: "Natürlich habe ich meinen Job nicht erfüllt"

Nach Manchester Citys verschenktem Sieg in Monaco legte Doppelpacker Erling Haaland den Finger in die Wunde. Ein Foto im Anschluss sagte alles.
Ob er sich schon einen Ehrenplatz überlegt hat? Erling Haaland mit seiner "Man of the Match"-Trophäe in Monaco. UEFA via Getty Images
Lächeln wollte Erling Haaland am späten Mittwochabend nicht, auch nicht erzwungen. Das Ergebnis ging deshalb schnell viral: Genervt, geradezu gequält blickte Manchester Citys Torjäger in die Kamera, als er nach dem 2:2 bei der AS Monaco als "Man of the Match" zum obligatorischen Foto zu posieren hatte. So spektakulär unwillig hatte wohl letztmals Kai Havertz diese Trophäe bei der WM 2022 nach dem 4:2 gegen Costa Rica entgegengenommen, das Deutschlands Aus bedeutete.
Verbal wurde es bei Haaland nicht besser. Obwohl er schon wieder einen Doppelpack erzielt und seine Champions-League-Bilanz auf 52 Treffer in 50 Einsätzen hochgeschraubt hatte, befand er: "In der ersten Halbzeit habe ich meinen Job erfüllt, in der zweiten nicht." Wirklich? "Natürlich nicht, weil ich nicht mehr getroffen und das Spiel damit nicht beendet habe. Also nein", grummelte er bei TNT Sport.
Während Pep Guardiola ein "wirklich gutes Spiel" seiner Mannschaft gesehen hatte und sich weiterhin sicher ist, dass diese sich "Schritt für Schritt verbessern" werde, legte Haaland lieber den Finger in die Wunde als Verbandszeug zu reichen: "Wir haben in der zweiten Halbzeit unnötige Sachen gemacht. Ich glaube nicht, dass wir gut genug gespielt haben, wir haben den Sieg nicht verdient." Was er vor allem vermisste: "Energie, wir brauchen mehr Energie."
"Wenn man jemanden ins Gesicht tritt, ist das wohl ein Elfmeter"Wie schon in Brighton (1:2) und bei Arsenal (1:1) kassierte ManCity späte Gegentore, diesmal, weil der eingewechselte Nico mit einem riskant hohen Bein gegen Eric Dier einen Elfmeter verursachte, den der Ex-Münchner eiskalt zum Endstand verwandelte.
Während Guardiola andeutete, dass er mit der Entscheidung von Referee Jesus Gil Manzano nicht verstanden war ("Über spanische Schiedsrichter habe ich nichts zu sagen"), nahm Haaland nicht mal diese Steilvorlage einer Ausrede an, sondern meinte nur missmutig: "Wenn man jemanden ins Gesicht tritt, ist das wohl ein Elfmeter."
Mit vier Punkten nach zwei Spielen ist ManCity, das vorige Saison schon in den K.-o.-Runden-Play-offs gescheitert war, in der Königsklasse trotzdem im Soll. In der Premier League geht es am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Brentford darum, den Kontakt zu Liverpool und Arsenal zu halten. Ohne Haaland wäre dieser schon lange abgerissen: Von ManCitys 14 Premier-League-Toren markierte er acht.
kicker